Was kostet eigentlich Kreativität?

Ein Handwerker kostet XY Franken pro Stunde, ebenso hat ein Treuhänder oder auch ein Anwalt einen fixen Stundensatz. In den kreativeren Berufen hat man dies zwar auch, doch welche Stunden lassen sich denn überhaupt verrechnen?

Vom Konzept für die Webseite oder den Social Media Auftritt bis hin zum Texten, die Arbeit eines Kommunikationsdienstleisters besteht immer aus einem Teil «Produzieren» und einem Teil «kreative Ideenfindung». Die aufgewendete Zeit für beide Teile kann je nach dem stark variieren. Zeit ist Geld, aber was genau vom Prozess verrechne ich dem Kunden, und was nehme ich dabei auf «meine Kappe»?

Vor allem am Anfang fiel mir diese Entscheidung extrem schwer, und auch heute finde ich das schwierigste im Job noch immer, Rechnungen zu stellen. Für meine Kunden ist dies natürlich ein super Verkaufsargument: der Dienstleister hat seine Arbeit im Griff, aber ein «schlechtes Gewissen» wenn’s ums Geld eintreiben geht. ;-)

Ich vermute mein Zögern kommt daher, da wir seit Klein an dazu gedrillt werden, dass nur messbare Leistung zählt: der schnellste Sprinter, die beste Mathenote, die meisten Liegestütze. Niemand wird Klassenbester wegen der schönsten Liegestütze oder der kreativsten Zeichnung.

Ich für mich habe entschieden, dass meine Leistung so viel Kosten muss, was sie meiner Meinung nach auch Wert ist. Wenn nicht projektweise offeriert wird, dann gilt fürs «Produzieren» ein fixer Stundensatz und für den kreativen Anteil in normalem Ausmasse ebenfalls. Stecke ich irgendwo fest oder bin meiner Meinung nach zu langsam, dann nehme ich das immer «auf meine Kappe». Und warum? Weil es so für mich und meine Kunden stimmt. Wie handhaben Sie dieses Dilemma? Oder konkret, wie sähe denn Ihr faires «Wunschpricing» aus?