Wie alt ist eigentlich «alt» ?!

Als ich klein war, da war meine Oma für mich eine «alte Frau». Ich meinte und meine dies weder damals noch heute wertend, sondern das war halt meine ganz subjektive und kindliche Einschätzung. Sie war schliesslich die älteste Person die ich kannte. Diese Woche, über 30 Jahre später, durfte ich mit meiner Oma Geburtstag feiern. Dabei stellt sich die Frage, wie alt ist denn nun «alt»?

«Man ist immer so alt wie man sich fühlt», sagt man sich jeweils tröstend. Denn, ab einem gewissen Alter, wer will da noch weiter altern? Klar, die äusseren Einflüsse können wir nicht aufhalten, da kommen halt irgendwann ein paar Falten dazu. Aber auch diese erklären wir lässig mit etwas mehr «Lebenserfahrung» oder «Lachfalten».

In den letzten Jahren fand ich persönlich immer, genau so könnte es nun bleiben. Und dann kam wieder ein Jahr dazu, und ich dachte, ok, so ginge es auch noch. Und bisher ist der Moment definitiv noch nicht gekommen wo ich finde, geht nicht mehr: STOOOP! Und wie sieht dies bei Ihnen aus? Hat wirklich jedes Alter etwas so Faszinierendes an sich, dass keiner je wieder zurück möchte, auch wenn man anfänglich Angst vor dem älter werden hatte?

Würden Sie meine fast 90-jährige Oma fragen, dann würde sie Ihnen einfach erzählen, dass sie es langsam gesehen hat. Für mich als Enkelin einerseits natürlich kein schöner Moment, auf der anderen Seite kann ich dies aber auch verstehen. Die Möglichkeiten, was man im Alltag anstellen kann, werden im Alter immer kleiner, und ev. hat man ja wirklich irgendwann alles gemacht was man machen wollte?

Und was nehmen wir daraus mit? Unbedingt alles zu machen oder zumindest zu versuchen, was uns bewegt, was wir uns wünschen, was uns Freude macht und uns erfüllt. Wir müssen nicht schon alles mit 20 erreicht haben, denn auch mit 50, 60 oder später ist es noch schön Ziele zu haben. Und wenn wir dann mit 90 keine mehr haben und uns darum alt fühlen, dann ist das doch auch ganz ok, oder nicht?