Braucht es Sensationsmeldungen für die Aufmerksamkeit?

«Pick-up zerlegt Leitplanke», bzw. ein Auto hat die Leitplanke touchiert, oder «Der Jahrhundertstau am Gotthard», bzw. wie jeden Sommer gibt es halt etwas Stau in Richtung Süden. So oder auch anders könnten die Schlagzeilen für nicht ganz so spektakuläre Themen in den heutigen Zeitungen aussehen. Doch, ist dies wirklich nötig?

Seit Jahren können wir beobachten, dass immer mehr Medien auf Schlagzeilen aus dem «Sensationsjournalismus» zurückgreifen. Es scheint, als ob diese Taktik im hart umkämpften Markt zu funktionieren scheint. Klar, schaut man das Phänomen des «Gafferstaus» an, dann ticken wohl viele von uns einfach so. Es stellt sich nun die Frage, ob diese Taktik aus dem Journalismus auch auf andere Kommunikationsbereiche angewendet werden kann?

Wie erreiche ich mit aktuellen Meldungen auf meiner Webseite oder auch durch Social Media Posts die grösste Aufmerksamkeit? Wenden wir die «Sensations-Taktik» auch hier an, dann zeigen wir beispielsweise in unserem aktuellsten Post nicht einfach das wunderschöne, neue Haus, das unsere Firma gerade fertig gebaut hat. Viel mehr brauche ich einen sensationellen Aufhänger. Wie wäre es, wenn ich den spektakulären Transport des Baukrans in die die steile Hanglage dokumentiere? Dabei erwähne ich eventuell was alles beachtet werden muss, damit nichts schief geht. Möglicherweise, wenn ich zu den ganz Mutigen gehöre, dann erwähne ich noch, was alles schief gehen könnte?

Meiner Meinung nach ist es eine Gratwanderung, was gerade noch möglich ist und für mehr Aufmerksamkeit sorgt, und was dann schon wieder eher in Richtung «geschmacklos» geht. Die Taktik des «Sensationsjournalismus» dürfen wir aber definitiv auch für andere Bereiche vorsichtig im Hinterkopf behalten.